Domorgel

1725

Die erste Orgel in der neu erbauten barocken Stadtpfarrkirche (9. September1724) wurde ein Jahr nach der Einweihung fertiggestellt und am Fest Mariae Geburt (8. September 1725) feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Die Orgel war eine Stiftung des Stadtpfarrers, Dr. Matthias Tausch, der ihre Weihe nicht mehr erleben durfte, da er im Mai desselben Jahres verstarb. Sein Wappen wurde an der Orgel angebracht. Ihr Erbauer war Johann Kaspar Humpel aus Meran.

1875

Im Jahre 1873 dachte man an eine Reparatur des Instruments, die sich schließlich zu einem Umbau ausweitete. Dieser Umbau wurde von Joseph Sies aus Bozen 1875 vollzogen. 

1892

Es ist anzunehmen, dass es infolge der Fresken- und Stuckrestaurierungen zu Verunreinigungen größeren Ausmaßes im Orgelbereich kam. Ein Neubau der Orgel war vonnöten. Dieser wurde 1892 von Franz Reinisch in Steinach am Brenner durchgeführt. Das Instrument hatte 33 Register. Von der Humpel/Sies-Orgel waren nur mehr 6 Register erhalten. Die Qualität dieser Orgel hat sich offensichtlich gut bewährt, da sie 1931 in die neue Pfarrkirche Hötting überstellt wurde.

1931

Die Firma Rieger aus Jägerndorf stellt ein zeitgemäßes 75-registriges elektropneumatisches Werk auf, wobei sich 10 Register im Fernwerk in der Kuppel befinden. Während der Bombardements im Zweiten Weltkrieg wurde der Prospekt beschädigt. Technisch und klanglich war das Instrument nicht zufriedenstellend, sodass das Bundesdenkmalamt es als nicht schützenswert erachtete. Der Neubau einer rein mechanischen Orgel wurde beschlossen. Dank der großzügigen Subventionierung durch den Kommerzialrat DDr. Herbert Batliner aus Liechtenstein und dem Land Tirol konnte das Projekt realisiert werden. Die alte Orgel wurde ausgebaut und der Pfarre Breitenfeld in Wien – Josefstadt zur Verfügung gestellt.

2000

Den Auftrag für den Bau der neuen Orgel bekam die Firma Pirchner in Steinach am Brenner. Die Orgel ist mit 57 Registern verteilt auf 3 Manuale und Pedal disponiert. Bei der Planung wurde großer Wert darauf gelegt, daß die vorgegebene Gehäusestruktur auch im Innern fortgesetzt wird. Die im Hauptgehäuse fächerartig angelegten Pfeifen stammen von Humpel, sind aber stumm. Nach dem Entfernen der alten Orgel sah man die äußerst schadhaften Stellen im Orgelgehäuse, sodaß auch hier eine Sanierung und Restaurierung durchgeführt werden mußte. Dies wurde unter der fachkundigen Hand der Firma Wehinger/Heel in Angriff genommen.

Genaueres über diese Orgeln erfahren Sie in der Festschrift, die anläßlich der Orgelweihe am 1.Juli 2000 verfaßt wurde. Ihr Titel: „275 Jahre Orgelgeschichte zu St. Jakob in Innsbruck“, Reinhard Jaud, Domorganist zu St. Jakob.

Disposition der Domorgel

Mechanische Spiel- und Registertrakturen, 57 Register (3729 Pfeifen)

I Hauptwerk C–g3

1. Bordun 16′
2. Prinzipal 8′
3. Voce umana 8′
4. Hohlflöte 8′
5. Gamba 8′
6. Oktave 4′
7. Spitzflöte 4′
8. Quinte 2 23
9. Superoktave 2′
10. Mixtur major IV 2′
11. Mixtur minor IV 1 13
12. Cornet V (ab cis1) 8′
13. Fagott 16′
14. Trompete 8′
15. Clairon 4′
II Oberwerk C–g3
(schwellbar)
Quintadena 16′
Prinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Salizional 8′
Vox coelestis 8′
Oktave 4′
Nachthorn 4′
Fugara 4′
Nasard 2 23
Oktave 2′
Terz 1 35
Sifflet 1′
Mixtur IV 1 13
Trompette Harm. 8′
Cromorne 8′
Tremulant  

.

III Unterwerk C–g3
(schwellbar)
Gedeckt
Spitzgamba
Prinzipal
Gedeckt
Flöte
Larigot
Scharff III
Echokornett III
Voix humaine
Tremulant
IV Rückpositiv f0–d3
(Solo)
40. Prinzipal 8′
41. Flöte 8′
42. Prinzipal 4′
43. Oktave 2′
44. Mixtur III 1 13
45. Sesquialtera II 2 23
46. Trompete 8′
Pedalwerk C–f1

47. Prinzipal 16′
48. Subbass 16′
49. Violonbass 16′
50. Quintbass 10 23
51. Oktavbass 8′
52. Bassflöte 8′
53. Oktave 4′
54. Mixtur VI 2 23
55. Posaune 16′
56. Trompete 8′
57. Schalmey 4′
  1. Koppeln: II/I, III/I, I/III, I/P, II/P, III/P
  2. Spielhilfen:
    1. An- und Absteller: Unterwerk ein/aus, Rückpositiv ein/aus
    2. Sperrventile:Hauptwerk Außenladen ab (Nr. 1, 5, 12–15), Pedal Außenladen ab (Nr. 49, 50, 55–57)